Porsche 911 - FAQ : Antworten



Für die Richtigkeit der Beiträge kann ich keine Garantie übernehmen. Alle Beiträge wurden von mir so weit möglich auf sachliche Richtigkeit geprüft.

Thema: Karosserie : Stabilisator - Aufhängung gerissen


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : Mal keine Panik, das ist längst nicht so lebensgefährlich wie es klingt. Natürlich beeinflusst der Stabi das Fahrverhalten nicht unerheblich, aber Du fliegst nicht automatisch aus jeder Kurve. Beim Oldtimer-Grand-Prix war einer der schnellsten Elfer offensichtlich ganz ohne Stabis unterwegs, der hob in jeder Kurve das innere Vorderrad ungelogen um gut 20-30 cm vom Asphalt.

    Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass Du bis zum TÜV die Änderung des Fahrverhaltes nicht bemerkt hattest.

    Mir ist übrigens in einer ziemlich scharf gefahrenen Kurve mal ein Drehstab auf der Außenseite hinten durchgeknallt, und ich bin noch durchgekommen.

    > Achja, sollte ich die linke Aufhängung auch gleich mit wechseln lassen? > Besser ist besser, oder?

    Klar.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : Genau das gleiche ist mir im Mai 2000 passiert. Sabiabriss hinten rechts. Das Bild auf netmotor.de ist von meinem.

    > Und bei dem Gedanken, daß das letzte Woche oder nächste Woche auf der
    > Nordschleife passiert wäre... dann hätte der eCircle nicht nur einen Elfer,
    > sondern vielleicht auch ein Mitglied verloren...

    Rate mal, wo mir das passiert ist? Bei Tempo 220 bei der Anfahrt auf das Schwedenkreuz, kurz vor der Kuppe. Das gab einen mächtigen Versetzter und ich bin vor Schreck fast gestorben. Bin dann langsamer weitergefahren und am Adenauer Forst hätts mich nochmal fast rausgedreht. Das Erlebnis hat meine Euphorie für den Ring auch mächtig gedämpft und das Vertrauen in das Auto hat nachhaltig gelitten. Das ist wahrscheinlich mit ein Grund, warum ich dieses Jahr nicht am Ring war. Was die aktive Sicherheit angeht, war ich früher schon pingelig, aber seitdem höre ich die Flöhe husten.

    > Also, was nun? Die Werkstatt sagte, bei Porsche das Reparaturblech
    > besorgen - wegen der Häufigkeit der Defekte wahrscheinlich sogar ab Lager
    > lieferbar - einbauen lassen, fertig. Kostenpunkt alles in allem ca. 200-300
    > DM. So weit so gut.

    Ja, es gibt verstärkte Reparaturbleche, man kann aber auch selbst was schweißen.

    > Aber kann ich der Karre überhaupt noch vertrauen? Woher weiß ich denn, ob
    > so ein Teil nicht nächste Woche wieder ausreißt? Im Ernst, das ist so ein
    > dünnes Blechlein, dem würde ich mein Leben eher nicht anvertrauen wollen!
    > Gibt's da was Besseres, oder ist das halt so?

    Im Performance Handbuch von B. Anderson, 2te Englische Auflage gibts ein Bild. Wir hatten das Thema schon einmal und ich hatte damals einen Link für das Ersatzteil bei Automotion.com gepostet, aber den gibts nicht mehr.

    > Achja, sollte ich die linke Aufhängung auch gleich mit wechseln lassen?
    > Besser ist besser, oder?

    AUF ALLE FÄLLE

    > Was mach ich nu? Nie wieder Porsche fahren?

    Nein! Laß es reparieren (bzw. verstärken) und fahr mit Verstand weiter. Ich habe mir von mehreren Leuten (u.a. GTP Rennfahrer, einem Bekannten aus Weissach und einem ehemaligen Werksrenn- bzw. Testfahrer ) sagen lassen, daß das eine bekannte Schwachstelle ist. Aber es soll eigentlich die einzige bei den alten sein.Hoffentlich! Wie es bei einem nachträglich(?) verbreiterten SC aussieht, weiß ich allerdings nicht.


  • Autor : ... (gelöscht)

    Antwort : Nun ja das die Stabilager weich werden ist eigentlich bekannt. Das Problem ist das Porsche die Stabilager seit dem 65er Modelljahr nicht wesentlich verändert hat während Fahrzeuggewicht und Stabigrösse und die an den Achsen hängenden Drumms immer grösser wurden.
    77 kamen dan die geschraubten Droplinks die zwar einvulkanisiertes Gummi haben aber dennoch wesentlich härter an der Korrosse arbeiten als die weichere Kugelpfanneausführung. Um 80 kam dann ein verstärktes Blech um den Rissen entgegenzuwirken aber dann hat es die Einschweissmuttern ausgeknöpft. Um 85 gabs dann wieder leicht andere Verstärkungen die sich aber diesmal von den Schweisspunkten lösten. Das Problem ist das die eingeleitetten Scherkräfte das Material ermüden. Das wird durch ausgelutschte Gummilagerung noch erheblich verstärkt.

    Ansonsten sind Stabis eigentlich Wertlos und völlig unnötig zum schnell fahren. Das sind nur Hilfskrücken damit man mit einer geringen Federrate die für komfortables fahren nötig sind noch einigermassen schnell um die Kurve kommt. Ohne Stabis kommt man auf den Rennstrecken meist wesentlich schneller voran. Stabis lohnen sich erst wenn die Rennstrecke zu uneben ist. Deswegen haben Rennwagen ja auch verstellbare Stabis oft sogar während der Fahrt ( Mercedes hat da mal bei der DTM damit getrikst plus einen fahrbaren Gewichtsschlitten ) womit der Reifenverschleiss kompensiert werden kann.

    Für den normalen Alltag und denn Strassenverkehr sind aber Rennfahrwerke nicht unbedingt anwendbar. Um aber die Seitenneigung in den kurven zu verringern gehen viele auf dickere Stabis. Fühlt sich schneller und besser an ist es aber selten. Dafür muss die Karrosse mehr arbeiten und eingeleitete Kräfte vernichten.

    Natürlich sind die Stabis wesentliche Einflüsse auf das Fahrverhalten und der Bruch eines Stabis ändert die Balance. Das gleiche gilt auch für Rädergrössen, Felgenbreiten, Luftdrücke, Zuladung.



Zurück zum Suchergebnis

Meine FAQ - Datenbank beinhaltet die häufig gestellten Fragen inc. Antworten der Diskussionsbeiträge aus der damaligen Mailingliste porsche911@domeus.de .

Diese Mailingsliste gibt es seit den Anfang der 2000er nicht mehr. Als Online-Forum lebt diese Gemeinschaft allerdings weiter : www.elferliste.de. Alternative Porsche-Foren sind beispielsweise www.pff.de oder www.elfertreff.de.

Wer eigene Fragen hat, meldet sich bitte in einen der genannten oder anderen Porsche Foren an, um sie den mehreren Hundert Teilnehmern stellen zu können. Ich als Nicht-Schrauber kann leider keine Fragen beantworten.



FAQ - Kategorien-/Themenübersicht:






zurück zur Startseite